Ariga‘s Moonwalk

Mindestens einmal im Jahr kommt Kaname Ariga 5.Dan für einen Lehrgang in das ShoShin Dojo nach Hamburg. Er ist einer der engsten Schüler von Seishiro Endo vom Saku Dojo in Japan und gilt als außergewöhnlicher Aikidoka.

Dies hat mein Interesse geweckt, an seinem Lehrgang teilzunehmen. Schon vom Aufwärmen war ich sehr begeistert. Wobei es weniger um körperliche Ertüchtigung ging, als vielmehr ein Gefühl für den eigenen Körper und das eigene Zentrum zu bekommen. Krönender Abschluss war die Übung, die ich „Ariga’s Moonwalk“ genannt habe. Bei Ariga’s Moonwalk wird man von zwei Partnern an den Armen hochgehoben und bewegt sich sprunghaft über die Matte. Durch die Unterstützung der Partner wird man so leicht, dass man das Gefühl eines Mondspaziergangs bekommt.

 

Die Leichtigkeit der Bewegungen war das Thema des Unterrichtes. Das Prinzip der inneren Kampfkünste, zu denen Aikido gezählt wird, ist Hartem mit Weichem zu begegnen. Mit wenig eigener Kraft wird die Kraft vom Angreifer genutzt. Je mehr Kraft der Angreifer aufwendet, desto besser wirkt die fast kraftlose Verteidigung. Ariga ermutigte seine Angreifer besonders fest und kraftvoll zuzugreifen. Obwohl manche eine bärenhafte Statur hatten, bewegte sich Ariga mit einer unglaublichen Leichtigkeit und schien kaum von den größeren und kräftigeren Ukes beeindruckt zu sein. Man konnte es richtig fühlen, wie es immer leichter für ihn wurde, je mehr man ihm Kraft gab. Selbst aus einem Polizeigriff konnte er sich ohne Schwierigkeiten befreien.

Vielleicht lag es an dem Niveau der Teilnehmer, aber mir fiel auf, wie schon bei anderen japanischen Aikidolehrern, dass es weniger um ein rein technisches Techniktraining geht, als vielmehr um die Vermittlung von Prinzipien. Die Wahl der Technik ist nicht so festgelegt, es kommt mehr auf Wahrnehmung an. Erfühlen was kommt und dann die passende Technik wählen.

Sicherlich ist Ariga bald wieder in Hamburg und wer seinen Aikidohorizont einen neuen Aspekt hinzufügen möchte, dem kann ich eine Teilnahme nur empfehlen.

Vielen Dank an Dirk Müller und sein ShoShin Dojo für die Ausrichtung des Lehrganges.

Viele Grüße

Christian Recke

     
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